Der Arbeitskreis Präbiotische Chemie widmet sich zuallererst der Frage, was eine Chemie, die zu einem irgendwie gearteten lebenden System zu führen vermag, eigentlich prinzipiell auszeichnet. Was ist das Wesen der Präbiotischen Chemie?
In einem ersten Treffen wurde folgender Ansatz gefunden:
Präbiotische Chemie besteht aus Reaktionsabläufen, welche gleichzeitig die informationelle Komplexität und die strukturelle Ordnung einer gegebenen Struktur erhöht.
Sie grenzt sich somit eindeutig von chaotischen Reaktionsvorgängen (Komplexität ohne Ordnung) und von einfachen Kristallisationsvorgängen (Ordnung ohne Komplexität) ab. Alle Schritte der Präbiotischen Chemie müssen also einerseits zu Molekülen führen, deren Komplexität größer ist als die der Edukte, also zum Beispiel zu Makromolekülen mit definierter Sequenz oder generell Molekülen mit größerer Molmasse. Andererseits muss das Produkt aber auch von möglichen, weniger funktionalen Nebenprodukten angereichert und selektiert werden, so dass man von einem Produkt mit minimaler Mischungsentropie ausgehen kann (Ordnung).
Die Zielrichtung, die über diese Art von Prozessen zum lebenden System führen kann, lässt sich am besten in einem Diagramm Komplexität-gegen-Ordnung zusammenfassen. Im Folgenden sind darin Einzelschritte dargestellt, die in den Arbeitsgruppen der beteiligten Mitglieder des Arbeitskreises behandelt werden. Jeder Einzelschritt führt dann, genau wie ein Evolutionsprozess, entlang der diagonalen Achse zu einer Erhöhung von Komplexität und Ordnung. Am Endpunkt dieser Entwicklung kann dann ein einfacher lebender Organismus stehen.
Arbeitskreissprecher: